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Hören
entwickelt sich als Form menschlicher Sinneswahrnehmung
vor dem Sehen, nämlich bereits im Mutterleib.
Die Herzgeräusche, die Geräusche des
Darmes, aber auch die (gedämpften) Geräusche
der Außenwelt wirken auf das Kind so ein,
dass es darauf reagiert und gerade zu Herztönen
ein besonderes Verhältnis entwickelt, das
ein Leben lang andauert. Hören ist - anders
als die "Nahsinne" Riechen, Schmecken
und Tasten - wie das Sehen ein Fernsinn. Es ist
der genuin soziale Sinn, da sich über das
Hören die Wahrnehmung der Umgebung und -
über diesen "Umweg" - Regeln sozialen
Zusammenseins entwickeln. Insbesondere darf der
Aspekt der Werteorientierung nicht vernachlässigt
werden. Denn die Billigung oder Missbilligung
von Handlungen drückt sich sehr stark über
den Tonfall und die Lautstärke aus. Fehlt
die Möglichkeit, auf diese Weise die Bewertung
von Handeln wahrzunehmen, muss dies durch andere
Formen ersetzt werden. |
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